Mieter und Immobilieneigentümer stehen heutzutage vor großen finanziellen Herausforderungen. Ständige Kostensteigerungen bringen beide Personengruppen gleichermaßen unerwartet in erhebliche Bedrängnisse. Verlässliche Zukunftsplanungen sind daher außerordentlich schwierig und werden oft von zwischenzeitlich stattfindenden überproportionalen Kostensteigerungen schnell wieder eingeholt. Daher sind oft neue Korrekturmaßnahmen erforderlich, die sowohl Mut zu Risiken beinhalten, als auch anpassungsfähige Entscheidungen notwendig machen.
Gestiegene Wohnkosten: Immer mehr Mieter suchen im Stadt-Speckgürtel nach Immobilien
Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 17. Mai 2024
Lesedauer: 4 Minuten
Mieter und Immobilieneigentümer stehen heutzutage vor großen finanziellen Herausforderungen. Ständige Kostensteigerungen bringen beide Personengruppen gleichermaßen unerwartet in erhebliche Bedrängnisse. Verlässliche Zukunftsplanungen sind daher außerordentlich schwierig und werden oft von zwischenzeitlich stattfindenden überproportionalen Kostensteigerungen schnell wieder eingeholt. Daher sind oft neue Korrekturmaßnahmen erforderlich, die sowohl Mut zu Risiken beinhalten, als auch anpassungsfähige Entscheidungen notwendig machen.
Fatale Teuerungssituation auf dem Miet- und Bausektor
Die zu beobachtende Tendenz auf dem Immobilienmarkt lässt sich in etwa wie folgt beschreiben:
- In einer deutschen Metropolregion betragen zurzeit die Kosten für eine Wohnung 4.684,5 €/m2.
- Im Wohnraum München kostet derzeit eine Eigentumswohnung 8.920 €/m2.
- Eine vierköpfige Familie zahlt in einem Einfamilienhaus für Gas 12,21 Cent/Kilowatt. Dies entspricht einem Anstieg von 73 % im Vergleich zum Vorjahr.
- Der Strompreis hat sich in den letzten Jahren an der Strombörse um mehr als 250 % erhöht.
- Im August 2022 sind die Baukosten für ein Wohnhaus im Bundesdurchschnitt 16,5 % im Vergleich zum Vorjahresniveau gestiegen.
- Der Kostenanstieg bei Ausbauarbeiten beträgt etwa 17,4 %.
- Für die Instandhaltungskosten bei Wohngebäuden ist derzeit ein Anstieg von 16,2 % im Bundesdurchschnitt zu verzeichnen.
- Was Tischlerarbeiten betrifft, beträgt hier der Anstieg ca. 19,6 %.
- Die Neubaupreise für Bürogebäude erfahren Steigerungen von etwa 18,0 % pro Jahr.
- Bei Gewerbebauten beträgt dieser Anstieg ca. 17,7 %.
- Alleine die Rohbauarbeiten erhöhen sich um 15,5 % pro Jahr.
- Auch die Erdarbeiten steigen um etwa 15,3 % pro Jahr.
- Betonarbeiten haben pro Jahr einen Preisanstieg von etwa 18,2 % zu verzeichnen.
- Das Gleiche gilt für den Sektor Dachdeckerarbeiten, wo im August 2022 der Preisanstieg 19,6 % im Vergleich zum Vorjahresniveau beträgt.
- Preise für Maurerarbeiten steigen pro Jahr um ca. 13,1 %.
- Bei den Zimmerarbeiten fällt der Preisanstieg von etwa 2,3 % relativ gering aus.
Mögliche Ursachen für die Teuerungen
Umwälzende Ereignisse auf der ganzen Welt, wie beispielsweise kriegerische Auseinandersetzungen, führen zu Unterbrechungen von Lieferketten mit verknappenden Folgeerscheinungen. Ehemals verlässliche Erdgaslieferungen erweisen sich plötzlich als nicht mehr relevant und bringen Tausende von Gaskunden durch sprunghafte Preissteigerungen in finanzielle Nöte. Allgemeine inflationäre Entwicklungen sowie teilweise auch Spekulationen lassen Immobilien- und Wohnungsmärkte nicht zur Ruhe kommen und sorgen weiterhin für steigende Unsicherheiten.
Derzeitige Prognosen für weitere Preisentwicklungen
Beobachtet man die Preisentwicklungen für Immobilien allgemein, Bauprojekte, Wohnungen, Häuser und auch Mieten, so deuten sämtliche Anzeichen derzeit darauf hin, dass auch weiterhin in all diesen Bereichen mit Preisanstiegen zu rechnen ist. Differenziertere, quartalsbezogene Betrachtungen aus 97 deutschen Städten zeigen jedoch auch rückläufige Tendenzen, was die Preissteigerungen, verglichen mit Vorquartalsergebnissen betreffen. In Zahlen ausgedrückt ergeben diese Untersuchungen durchschnittlich 11%ige Preissteigerungen für Immobilien bei gleichzeitig niedrigeren Anstiegen gegenüber Vorquartalsstudien.
Unkalkulierbare Zukunftsaussichten lassen auch die Bauzinsen für Finanzierungskredite ansteigen.
Fazit
Angesichts der unsicheren Lage auf dem Immobilienmarkt ist es nur verständlich, dass so mancher Mieter sich nach einer für ihn noch erschwinglichen Immobilie oder Eigentumswohnung umschaut, um langfristig der Mietpreisspirale nach oben zu entkommen. Die zurzeit zu beobachtende größere Nachfrage nach mehr Wohneigentum bei gleichzeitig geringerem Wohnungsangebot führt jedoch einem ehernen Marktgesetz folgend zwangsläufig zu weiterer Preissteigerung auf dem Immobiliensektor.