Der Immobilienmarkt bewegt sich auf ein Jahr zu, das viele Chancen, aber ebenso einige Unsicherheiten mit sich bringt. Für Kaufinteressenten ist entscheidend, welche Entwicklungen sich bereits jetzt abzeichnen und welche Rahmenbedingungen 2026 voraussichtlich prägen werden. Eine pauschale Antwort gibt es nicht, dennoch lassen sich bestimmte Tendenzen erkennen, die Orientierung bieten.
Immobilien 2026: Ist bald ein guter Zeitpunkt zum Kaufen?

Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 11. Dezember 2025
Lesedauer: 4 Minuten
Der Immobilienmarkt bewegt sich auf ein Jahr zu, das viele Chancen, aber ebenso einige Unsicherheiten mit sich bringt. Für Kaufinteressenten ist entscheidend, welche Entwicklungen sich bereits jetzt abzeichnen und welche Rahmenbedingungen 2026 voraussichtlich prägen werden. Eine pauschale Antwort gibt es nicht, dennoch lassen sich bestimmte Tendenzen erkennen, die Orientierung bieten.
Wie entwickelt sich der Immobilienmarkt 2026 voraussichtlich
Die vergangenen Jahre waren geprägt von starken Zinsschwankungen, nachlassender Kaufkraft und einer deutlichen Zurückhaltung vieler Haushalte. Diese Faktoren hinterlassen auch 2026 Spuren, dennoch deutet vieles darauf hin, dass sich der Markt weiter stabilisiert. Zwar ist nicht von einem massiven Preisrückgang auszugehen, gleichzeitig scheint die starke Aufwärtsdynamik vergangener Boomjahre vorerst vorbei zu sein.
Viele Anbieter passen ihre Preisvorstellungen bereits seit 2023 an die Realität sinkender Nachfrage an. Dieser Prozess ist jedoch längst nicht überall abgeschlossen. Vor allem energetisch schwache Bestandsimmobilien werden auch 2026 eher moderat bewertet bleiben, was für Kaufinteressenten mit handwerklichem Geschick oder der Bereitschaft zu Sanierungen einen erheblichen Vorteil darstellt. Parallel dazu wird der Neubausektor weiterhin mit hohen Materialkosten und strengen Effizienzvorgaben ringen, was Neubauimmobilien nach wie vor teurer macht.
Es entsteht eine Situation, in der Käufer zwar nicht auf flächendeckend fallende Preise hoffen sollten, jedoch deutliche Verhandlungsspielräume vorfinden. Dadurch wird der Zeitpunkt des Kaufs weniger von Marktzyklen bestimmt und stärker von der Frage, ob eine Immobilie zu den eigenen Anforderungen passt und sich solide finanzieren lässt.
Wie entwickeln sich die Zinsen und welche Bedeutung hat das für Käufer
Die Zinslandschaft war seit 2022 der entscheidende Faktor für die Marktdynamik. Nach einer Phase stetiger Erhöhungen hat sich das Niveau inzwischen beruhigt. Viele Experten gehen davon aus, dass 2026 eine Phase moderater und insgesamt stabiler Zinsen bevorsteht. Kleinere Schwankungen sind zwar möglich, jedoch deutet wenig darauf hin, dass die Finanzierungsbedingungen drastisch schlechter oder deutlich besser werden.
Für Käufer bedeutet diese Entwicklung, dass Planungssicherheit wieder greifbarer wird. Lange Sollzinsbindungen gewinnen dadurch an Bedeutung, insbesondere für Käufer, die ihre Finanzierung auf feste monatliche Raten ausrichten möchten. Zugleich zeigt sich, dass leicht steigende Immobilienpreise in attraktiven Lagen durch höhere Zinskosten nicht automatisch kompensiert werden. Die entscheidende Kennzahl bleibt deshalb die Gesamtbelastung über die gesamte Laufzeit.
Wer frühzeitig Vergleichsangebote einholt und die Tilgungsstruktur klug gestaltet, verschafft sich einen Vorteil gegenüber Interessenten, die nur auf mögliche Zinsveränderungen spekulieren. 2026 kann ein gutes Kaufjahr sein, wenn Finanzierung und Objektwahl Hand in Hand gehen.
Jetzt kaufen oder lieber warten
Der ideale Kaufzeitpunkt hängt 2026 noch stärker von der persönlichen Lebenssituation ab als von der allgemeinen Marktlage. Wer genügend Eigenkapital besitzt und eine Immobilie findet, die den eigenen Vorstellungen entspricht, sollte nicht ausschließlich auf niedrigere Preise hoffen. Vielmehr lohnt es sich, Chancen zu nutzen, die sich durch nachgiebigere Verkäufer und stagnierende Nachfrage ergeben.
Kaufinteressenten ohne ausreichendes Eigenkapital sollten dagegen weiterhin Geduld mitbringen. Die Finanzierungslast bleibt in vielen Fällen hoch und lässt sich nur durch eine solide Eigenkapitalbasis abfedern. Vor allem jüngere Käufer profitieren davon, wenn sie ihre Entscheidung nicht überstürzen und zunächst Rücklagen bilden. Wer sich jedoch in einer Lebensphase befindet, in der Planungssicherheit und langfristige Stabilität entscheidend sind, könnte 2026 einen guten Moment vorfinden, um den Schritt in die eigenen vier Wände zu gehen.
Letztlich entscheidet nicht der Markt allein über den idealen Zeitpunkt, sondern das Zusammenspiel aus Einkommen, Eigenkapital, Objektqualität und persönlicher Lebensplanung. Wer diese Faktoren sauber kalkuliert und sich ausreichend beraten lässt, wird auch 2026 unter den richtigen Bedingungen einen passenden Einstieg in die Immobilienwelt finden.












