Lange Zeit galten Immobilien als eine der stabilsten und lukrativsten Wertanlagen Deutschlands. Doch die Zeiten haben sich geändert. 2023 haben die Preise für Wohneigentum bundesweit spürbar abgenommen. Speziell die großen Metropolen wie Berlin, Köln oder München verzeichneten einen deutlichen Preissturz. In diesen Städten sind die Immobilienpreise besonders stark gesunken.
In diesen Städten sind die Immobilienpreise 2023 am stärksten gesunken
Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 22. März 2024
Lesedauer: 4 Minuten
Lange Zeit galten Immobilien als eine der stabilsten und lukrativsten Wertanlagen Deutschlands. Doch die Zeiten haben sich geändert. 2023 haben die Preise für Wohneigentum bundesweit spürbar abgenommen. Speziell die großen Metropolen wie Berlin, Köln oder München verzeichneten einen deutlichen Preissturz. In diesen Städten sind die Immobilienpreise besonders stark gesunken.
Gute Nachrichten für Kaufwillige: Wohneigentum wird wieder günstiger. 2023 sind die Preise so rasant gesunken, wie seit 60 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr haben sind die Kosten für Eigentumswohnungen um 8,9 Prozent reduziert, bei Einfamilienhäusern um 11,3 Prozent. Noch signifikanter war der Preisrückgang bei Mehrfamilienhäusern. Im Schnitt haben sie sich um 20,1 Prozent vergünstigt. So bestätigt es zumindest der Immobilienindex Greix des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Metropolen besonders stark vom Immobilienwandel betroffen
Sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum haben die Preise 2023 merklich abgenommen. Besonders stark betroffen sind die sieben größten deutschen Metropolen München, Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf. Hier waren Ein- und Zweifamilien 2023 durchschnittlich um 10,4 Prozent günstiger als noch im Vorjahr. Für Eigentumswohnungen bezahlten Interessenten um bis zu 6,4 Prozent weniger.
Deutlich spürbar war der Preisrückgang auch in den kreisfreien Großstädten wie zum Beispiel Erlangen, Oldenburg, Bielefeld oder Wolfsburg. Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten hier 2023 im Schnitt 9,7 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Eigentumswohnungen gab es um 5,7 Prozent günstiger.
Inflation, hohe Zinsen, zurückhaltende Kaufbereitschaft
Hauptgrund für den Immobilienwandel sind die stark gestiegenen Zinsen. Wegen der rasant voranschreitenden Inflation sah sich die EZB dazu gezwungen, die Zinsen merklich anzuheben. Und je höher die Zinsen, desto schwieriger die Kreditvergabe. Nur wenige können und wollen sich den Traum vom Eigenheim derzeit noch erfüllen. Hinzu kommt die spürbare Kaufzurückhaltung der Deutschen. Inflationsbedingt sehen viele aktuell von kostspieligen Investitionen auf dem Immobilienmarkt ab. Eigenkapital wird vermehrt auf Tages- und Festgeldkonten mit großzügigem Zinssatz geparkt oder in Kryptowährungen investiert.
Sinkende Kaufpreise, steigende Mietpreise
Käufer haben angesichts des aktuellen Immobilienmarkts Grund zur Freude, Mieter weniger. Denn 2023 sind die Mietpreise deutschlandweit stark angestiegen. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) liefert den Beweis. Wer im vierten Quartal von 2023 auf der Suche nach einer Mietwohnung war, musste rund 5,3 Prozent mehr einplanen als noch 2022. In Rekordzeit hat sich die Situation auf dem Mietmarkt zugespitzt. Denn im Vorquartal von 2023 waren die Mietpreise noch um 1,6 Prozent günstiger.