Der Kauf eines Hauses ist ein facettenreicher Prozess, der sich aus einer ganzen Reihe von Schritten zusammensetzt. Zu den wichtigsten gehört zweifellos die erste Besichtigung der Immobilie. Die folgenden Tipps geben Ihnen einige Anregungen, wie Sie diesen Termin optimal nutzen und einen möglichst guten Eindruck hinterlassen.
Das sollten Kaufinteressenten bei der ersten Immobilienbesichtigung beachten
Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 22. Dezember 2023
Lesedauer: 4 Minuten
Der Kauf eines Hauses ist ein facettenreicher Prozess, der sich aus einer ganzen Reihe von Schritten zusammensetzt. Zu den wichtigsten gehört zweifellos die erste Besichtigung der Immobilie. Die folgenden Tipps geben Ihnen einige Anregungen, wie Sie diesen Termin optimal nutzen und einen möglichst guten Eindruck hinterlassen.
Checkliste vorbereiten und Punkt für Punkt abarbeiten
Vor der Hausbesichtigung empfiehlt sich die Anfertigung einer Checkliste. Sie hilft Ihnen, sich einen realistischen und umfassenden Eindruck des Objekts zu verschaffen. Wie ist die Lage der Immobilie? In welchem Zustand befindet sie sich? Welche Ausstattungsgegenstände gehören zum Haus? Auch die Verkaufsunterlagen sollten Sie genau studieren, um eventuelle Leerstellen ansprechen zu können. Die Checkliste macht es Ihnen leicht, trotz der flüchtig kurzen Besichtigungszeit nichts Wesentliches zu vergessen. Auch das Notieren von Mängeln ist wichtig, damit Sie sich später fundiert für oder gegen den Hauskauf entscheiden und Ihre Position in der Preisverhandlung überzeugend begründen können.
Für eine angenehme Atmosphäre sorgen
Eine Immobilienbesichtigung lässt sich nicht mit einem Besuch im Geschäft vergleichen, in dem der Kunde bekanntlich König ist. Ist ein Objekt sehr beliebt, steht es dem Verkäufer frei, an wen er verkauft. Mit einer besonders zuvorkommenden Behandlung sollten Sie also nicht rechnen. Sticht kein Angebot heraus, kann die Sympathie über den Zuschlag entscheiden. Deshalb sollten Sie großen Wert auf Ihr Auftreten legen. Das bedeutet auch, Kleinigkeiten nicht aus den Augen zu verlieren, die schnell zu einem negativen Eindruck führen. Ein kleiner Plausch kann die Stimmung auflockern. Ist das Objekt noch bewohnt, ist Zurückhaltung gefragt. Niemand mag es, wenn jemand mit Straßenschuhen die Innenräume betritt oder neugierig in Möbel schaut. Besonders mit negativen Kommentaren sollte man sich definitiv zurückhalten.
Möglichst spezifische Fragen stellen
Idealerweise haben Sie das Exposé vor der Besichtigung bis ins Detail studiert. Gibt es offene Fragen, die für Ihre Kaufentscheidung jedoch maßgeblich sind? Dann sollten Sie sie auf jeden Fall sammeln, am besten schriftlich, damit Sie nichts vergessen. Eine Frage könnte sich beispielsweise um die erforderlichen Modernisierungen oder Sanierungen drehen. Auch die Betriebskosten der letzten Jahre sind einer von vielen wichtigen Aspekten, die nicht unter den Tisch fallen sollten.
Besichtigungstermin und Verhandlung nicht vermischen
Es ist keine gute Idee, schon während der Besichtigung in die Verhandlung einzusteigen. Einen markanten Mangel entdecken und sofort ansprechen zu wollen, um seine Verhandlungsposition zu verbessern, ist zwar ein verständlicher Impuls. Dafür ist es während des Besichtigungstermins jedoch deutlich zu früh. Professionelle Makler werden solchen Statements kaum Beachtung schenken, während insbesondere private Hausverkäufer schnell die Lust verlieren können, sich mit einem ungeduldig wirkenden Kaufinteressenten länger als nötig auseinanderzusetzen.
Interesse zum Ausdruck bringen
Ihnen sagt das Haus zu? Dann bietet es sich in jedem Fall an, dies dem Verkäufer mitzuteilen. Die Frage ist jedoch, wie. Wir empfehlen, freundlich und seriös zu bleiben und auf keinen Fall von einer sofortigen Zusage auszugehen, schließlich sind Sie in der Regel nur einer von vielen Interessenten. Was hingegen klar für Sie spricht, ist eine exzellente Vorbereitung. Diese können Sie beispielsweise mit einer Finanzierungsbestätigung untermauern – besser ließe sich Ihre ernste Kaufabsicht kaum kommunizieren.