Wer gerade ein Gebäude bauen oder Instandhalten möchte, macht zurzeit eine harte Zeit durch, denn auch im letzten Quartal dieses Jahres stiegen die Baupreise für Immobilien in Deutschland immer weiter an. Dazu wächst die Sorge über neue Engpässe von Rohstoffen. Eine Verbesserung der Situation scheint nicht in Sicht zu sein, was für das ein oder andere Bauprojekt durchaus das Ende oder zumindest einen längerfristigen Stopp bedeuten könnte.
Immobilien in Deutschland: Baupreise steigen unaufhaltsam weiter



Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 22. Dezember 2023
Lesedauer: 4 Minuten
Wer gerade ein Gebäude bauen oder Instandhalten möchte, macht zurzeit eine harte Zeit durch, denn auch im letzten Quartal dieses Jahres stiegen die Baupreise für Immobilien in Deutschland immer weiter an. Dazu wächst die Sorge über neue Engpässe von Rohstoffen. Eine Verbesserung der Situation scheint nicht in Sicht zu sein, was für das ein oder andere Bauprojekt durchaus das Ende oder zumindest einen längerfristigen Stopp bedeuten könnte.
Wieso die Baupreise weiter steigen werden
Dass die Preise im Baubereich immer weiter ansteigen, liegt vor allem an den teuren Rohstoffen, die bald wieder knapper werden könnten. Auch der starke Anstieg der Inflation macht der Branche das Leben schwerer. Bereits im August 2022 musste jemand, der ein Wohnhaus bauen wollte, im Bundesdurchschnitt 16,5 Prozent mehr Geld ausgeben als im Jahr zuvor. Gegenüber der letzten Erhebung sind die Preise vom Mai 2022 noch einmal um 2,6 Prozent angestiegen. Dabei lagen die Werte damals bereits 17,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
Ein besonders hoher Preisanstieg ist im Bereich der Ausbauarbeiten zu erkennen. Dort sind die Preise um 17,4 Prozent angestiegen und für Tischler, die einen großen Anteil der Ausbauarbeiten ausmachen, ging es sogar 19,6 Prozent nach oben. Auch die Neubaupreise für Bürogebäude sind um 18,0 Prozent und bei anderen Gewerbebauten sind die Preise um 17,7 Prozent gewachsen.
Der Rohbau wird immer teurer
Ebenfalls im Anstieg befinden sich die Preise für Rohbauarbeiten. Diese sind bereits um ganze 15,5 Prozent angestiegen. So mussten auch Dachdecker ihre Preise in die Höhe treiben und im August 2022 19,6 Prozent mehr Geld verlangen als noch ein Jahr zuvor. Bei Betonierern sieht die Situation ähnlich aus. Sie mussten ihre Preise um 18,2 Prozent erhöhen. Lediglich bei den Zimmerleuten gab es nur einen Preisaufschlag von 2,3 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass diese jedoch bereits im vorangegangenen Jahr einen Preissprung um 46,5 Prozent hatten, ist dies nur ein schwacher Trost. Generell sind zurzeit alle Bauarbeiten mit Holz sehr teuer. Davon abgesehen stiegen auch die Preise von Erdarbeiten um 15,3 Prozent an und die Arbeiten von Maurern stiegen um 13,1 Prozent an.
Auch die Instandhaltungskosten steigen an
Die ansteigenden Preise machen auch vor denen keinen halt, die nichts Neues bauen möchten, sondern lediglich Ihre eigene Immobilie Instandhalten möchten. Die Preise für die Instandhaltung bei Wohngebäuden im Bundesdurchschnitt waren bereits im August 16,2 Prozent höher als im vorangegangenen Jahr.
Dass die Preise fürs Bauen und Instandsetzung so stetig am Ansteigen sind, liegt an der Mischung aus der hohen Teuerungsrate, dem allgemeinen Fachkräftemangel im Bauhandwerk, den Nachschubproblemen der Bauressourcen. Aufgrund der Tatsache, dass so viele Faktoren mit hineinspielen, muss davon ausgegangen werden, dass sich diese angespannte Lage nicht allzu schnell beruhigen wird. Deshalb müssen zukünftig womöglich immer mehr private Eigentümer ihre Bauvorhaben vorerst auf Eis legen.