Trotz der Corona-Pandemie gab es am Immobilienmarkt 2020 einen rasanten Preisanstieg. Die Nachfrage ist hoch, nur weichen die Menschen mittlerweile vermehrt auf kleinere Immobilien oder ins Umland urbaner Zentren aus. Die Corona-Pandemie verstärkte das Ausweichen auf ländlichere Gegenden als Wohnort, doch das ist nicht alles. Welche Auswirkungen und Entwicklungen ergaben sich noch aus der Corona-Krise am Immobilienmarkt?
Corona Immobilienmarkt (Endemie)
Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 22. Dezember 2023
Lesedauer: 3 Minuten
Trotz der Corona-Pandemie gab es am Immobilienmarkt 2020 einen rasanten Preisanstieg. Die Nachfrage ist hoch, nur weichen die Menschen mittlerweile vermehrt auf kleinere Immobilien oder ins Umland urbaner Zentren aus. Die Corona-Pandemie verstärkte das Ausweichen auf ländlichere Gegenden als Wohnort, doch das ist nicht alles. Welche Auswirkungen und Entwicklungen ergaben sich noch aus der Corona-Krise am Immobilienmarkt?
Wie sind die aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt?
Die Inflation steigt und auch die Preise auf dem Immobilienmarkt bleiben gewohnt steigend. Aus diesem Grund verringert sich zwar nicht die Nachfrage, aber die Art der Nachfrage. Die Menschen suchen sich eher kleinere Immobilien oder ziehen ins Umland, weil sie dort aufgrund der niedrigeren Preise keine riesigen Abstriche an ihren Wohnwünschen vornehmen müssen. Doch laut Experten sind die Immobilienpreise auch in ländlicheren Regionen um 40 Prozent gestiegen. Jahrelang hatte der ländlichere Raum mit Abwanderung, Leerstand und sinkenden Preisen zu kämpfen, aber die Pandemie sorgte dafür, dass sich immer mehr Käufer neben den günstigeren Preisen nach mehr Freiraum und Natur sehnen. Außerdem wird das Wohnen in einer ländlichen Gegend durch verbesserte Internetanbindungen und das aus der Pandemie entstandene Homeoffice attraktiver.
So oder so ist davon auszugehen, dass das Ansteigen der Preise auf dem Immobilienmarkt auch trotz der Corona-Krise weitergehen wird. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigten, dass die Preise für Wohnimmobilien im 3. Quartal 2020 durchschnittlich um 7,8 Prozent über denen im selben Zeitraum des Vorjahres lagen. Es gab also ein durchschnittliches Plus von 5,8 Prozent.
Noch eine Auswirkung der Pandemie zeigt sich an den Preissteigerungen und Materialengpässen, die zu Verzögerungen führen. Zu Beginn der Pandemie wurde die Produktion von Baumaterialien heruntergefahren, was nun Auswirkungen auf dem Baustoffmarkt hat.
Des Weiteren müssen Immobilieninteressenten beachten, dass Preisverhandlungen aufgrund der großen Nachfrage meistens zu nichts führen, denn die aktuellen Verkaufspreise entsprechen den Angebotspreisen und werden nur ungern verändert. Übrigens werden Ferienhäuser und -wohnungen in Deutschland immer beliebter und dadurch ebenfalls teurer. Doch die Wohneigentumsquote in Deutschland ist weiterhin vergleichsweise niedrig.
Gibt es noch preiswerte Immobilie, die sich lohnen?
Momentan fragen sich viele Leute, was eine Immobilie eigentlich noch wert ist. Lohnt sich der Kauf zurzeit? Und wie entwickelt sich der Wert der eigenen Immobilie für Eigenheimbesitzer? Dabei sollte bedacht werden, dass jede Immobilie über unterschiedliche Merkmale verfügt. Schon in der gleichen Gegend können bereits große Preisunterschiede entdeckt werden. Eine professionelle Immobilienbewertung schafft zwar Abhilfe, dauert aber lange und sorgt für weitere Kosten. Jedoch liefert der unabhängige IIB Immobilien-Richtwert eine objektbezogene Marktanalyse, die auf den gesetzlichen Norm-Bewertungsverfahren basiert. Bei dieser Analyse können sich Besitzer vor allem im Preisvergleich bestmögliche orientieren. Doch beim Kauf einer Immobilie sollten sich Interessierte die Frage stellen, welche Ziele sie sich überhaupt von dem Erwerb einer Immobilie versprechen. Eine Immobilie kann sich auch jetzt noch lohnen, aber der Gedanke, diese später gewinnbringen verkaufen zu können, sollte nicht entscheidungsleitend sein. Der Wert der Immobilie besteht nämlich vorwiegend darin, mietfrei wohnen zu können, wenn sie abbezahlt ist.