Beim Kauf oder Bau einer Immobilie wird meistens ein Kredit von der Bank benötigt. Das war auch lange Zeit kein Problem, doch mittlerweile explodieren die Immobilienzinsen geradezu in die Höhe. Wie sehr sich die Zinsen für Immobilien verändert haben und woran das liegt, werden wir Ihnen im folgenden Artikel präsentieren.
Explodierende Immobilienzinsen – Was bedeutet das fürs Eigenheim?



Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 22. Dezember 2023
Lesedauer: 3 Minuten
Beim Kauf oder Bau einer Immobilie wird meistens ein Kredit von der Bank benötigt. Das war auch lange Zeit kein Problem, doch mittlerweile explodieren die Immobilienzinsen geradezu in die Höhe. Wie sehr sich die Zinsen für Immobilien verändert haben und woran das liegt, werden wir Ihnen im folgenden Artikel präsentieren.
Im letzten Jahr haben sich die Zinsen für Immobilienkredite verdoppelt und sind somit von einem Prozentsatz von 1 auf fast 2 angestiegen. Doch woran liegt das? Der massive Anstieg der Immobilienzinsen ist eine Kettenreaktion aus hoher Inflation und der Erwartung, dass die Europäische Zentralbank ihre lockere Geldpolitik drosseln oder beenden könnte. Wer eine Immobilie erwerben oder bauen möchte, findet sich dadurch in einer verschlechterten Situation wieder. Der Zinssatz für Immobilien stieg vor allem in ländlicheren Regionen an, was daran liegt, dass immer mehr Menschen in etwas dünn besiedeltere Regionen ziehen möchten. Diese Stadtflucht wird immer beliebter, was die Preise in diesen Gegenden in die Höhe schießen lässt. Zum Beispiel berichteten Experten, dass die Preise für Eigenheime in mehreren Städten in den letzten fünf Jahren um rund 50 Prozent angestiegen sind.
Risikoaufschläge könnten steigen
Frühen waren die Bauzinsen neben der hohen Immobilienpreise immer recht niedrig, doch in den letzten Jahren stiegen auch diese Zahlen immer weiter an. Neben diesem kräftigen Anstieg könnte sich die Situation in Zukunft sogar noch verschlechtern. Das liegt dran, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen die Banken dazu bringen möchte, ab dem Jahr 2023 mehr Eigenkapital zur Risikovorsorge abzustellen. Dadurch könnten die Immobilienkredite noch teurer werden. Aufgrund der krisenbedingten Wirtschaft könnten Banken außerdem auf die Idee kommen, ihre Risikoaufschläge zu erhöhen. Diese Entscheidung würde sich in noch höheren Kreditzinsen widerspiegeln.
Könnte sich die Situation auch wieder verbessern?
Bei diesen schlechten Aussichten kommt natürlich die Frage auf, ob sich der Immobilienmarkt auch wieder entspannen könnte. Dafür müsste jedoch erst einmal die Nachfrage zurückgehen und dies ist in der nächsten Zeit aufgrund der angespannten Wirtschaftslage recht unwahrscheinlich. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Angebot an Immobilien ansteigt. Hier soll sich tatsächlich etwas ändern, denn genügend Bauland für neue Immobilien ist durchaus vorhanden. Laut Experten könnten überregional ca. 53.000 Hektar Fläche ohne größeren Aufwand zum Bauen verwendet werden. Es könnten in den nächsten Jahren bis zu 900.000 Wohnungen gebaut werden. Das Statistische Bundesamt gab an, dass es Ende 2020 deutschlandweit 42,8 Millionen Wohnungen gab. Die Anzahl der Wohnungen könnte sich in Zukunft um ca. 4,65 Prozent erhöhen. Das würde die angespannte Situation am Immobilienmarkt wieder verändern, sodass die Immobilienzinsen wieder sinken könnten. Hierbei müssen potenzielle Käufer von Immobilien nur hoffen, dass sich die Situation am Immobilienmarkt auch wirklich entspannt und die Situation nicht durch Kapazitätsengpässe in der Bauwirtschaft oder steigende Bau- und Energiekosten sowie strengere Klimavorgaben wieder verschlechtert.