Der Wunsch nach Wohneigentum ist in Deutschland weiterhin groß. Nach einer Studie von “Wüstenrot” wünschen sich 90 Prozent der 18- bis 29-jährigen eine eigene Immobilie. Die Frage, die Sie in diesem Zusammenhang sicherlich interessiert: Können Sie in Zukunft mit sinkenden Immobilienpreisen rechnen? Ist eine Änderung am Immobilienmarkt in Sicht?
Ist eine Änderung am Immobilienmarkt in Sicht?



Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 21. Dezember 2023
Lesedauer: 4 Minuten
Der Wunsch nach Wohneigentum ist in Deutschland weiterhin groß. Nach einer Studie von “Wüstenrot” wünschen sich 90 Prozent der 18- bis 29-jährigen eine eigene Immobilie. Die Frage, die Sie in diesem Zusammenhang sicherlich interessiert: Können Sie in Zukunft mit sinkenden Immobilienpreisen rechnen? Ist eine Änderung am Immobilienmarkt in Sicht?
Leichter Preisrückgang in 2022
Im Jahr 2022 sind die Preise für Wohneigentum in Deutschland leicht gefallen – zumindest was den realen Wert betrifft, sprich unter Berücksichtigung der Inflationsrate. In rund 63 Prozent der Regionen in Deutschland konnten Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr real günstiger erworben werden als im Vorjahr. Dies jedoch betrifft die sieben größten Metropolen stärker als weniger große Städte. Im Durchschnitt lag der Preisrückgang gegenüber 2021 inflationsbereinigt bei minus 0,7 Prozent. Ein leichter Preisrückgang also. Dies ist das Ergebnis des vor wenigen Wochen veröffentlichten “Postbank Wohnatlas 2023”.
Angebot bleibt knapp
Keine Frage: Aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten und steigender Zinsen nahm die Nachfrage ab und das Preisniveau für Wohneigentum stagnierte infolge dessen. Ob dies allerdings den Beginn einer einschneidenden Änderung am Immobilienmarkt markiert, scheint aus unserer Sicht fraglich. Darauf zu spekulieren, dass Wohneigentum in den kommenden Jahren signifikant günstiger wird, scheint nach unserer Einschätzung gewagt. Denn zum einen bleibt das Angebot knapp. Der Trend zum Single-Haushalt und die Konzentration auf die Wohnungsnachfrage in größeren Städten samt ihren “Speckgürteln” bleiben ungebrochen. Und wie eingangs erwähnt, ist der Wunsch nach Wohneigentum weiterhin sehr stark.
Konjunkturelle Stabilisierung?
Es gibt nach unserem Dafürhalten noch einen weiteren Grund, warum die Preise am Immobilienmarkt aller Voraussicht nach nicht einbrechen werden. So rechnen Wirtschaftsexperten mit einem leichten Wachstums-Plus von 0,2 Prozent für 2023. Die Aussichten hätten sich aufgehellt, vor allem die Energieversorgung belaste die Wirtschaft nicht allzu sehr wie befürchtet. Für 2024 erwarte man aktuell ein Wachstum von 1,3 Prozent. Das heißt: Eine sich abzeichnende konjunkturelle Stabilisierung könnte sich in Lohnsteigerungen niederschlagen, was wiederum die Investitions-Bereitschaft der Bundesbürger erhöhen dürfte – auch was Immobilien betrifft.
Preisniveau gut unterstützt
Sie können also davon ausgehen, dass die Nachfrage eher steigt als sinkt und dies bei einem weiterhin knappen Angebot. Insofern ist das Preisniveau am Immobilienmarkt gut nach unten unterstützt. Wir rechnen damit, dass sich die Preise in den kommenden Jahren nicht so dynamisch entwickeln wie in den Jahren zuvor. Allerdings sollte es Sie nicht verwundern, wenn die Preise für Wohnimmobilien auf absehbare Sicht wieder anziehen.