Eigentlich soll mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, doch die aktuelle Lage am Immobilienmarkt macht dies schwierig. Immer mehr Bauunternehmen in Deutschland haben mit einer anhaltenden Stornierungswelle beim Wohnbau zu kämpfen. Das liegt daran, dass es immer teurer wird, neue Wohnungen zu bauen, da die Preise für Materialien, Energie und Ressourcen zurzeit sehr hoch sind. Noch dazu steigen die Kreditzinsen. Aus diesen Gründen kommt es vermehrt zu Stornierungen im Wohnungsbau. Doch hält diese Welle an Stornierungen auch weiterhin an?
Stornowelle im Wohnungsbau: Hält sie weiter an?
Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 22. Dezember 2023
Lesedauer: 4 Minuten
Eigentlich soll mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, doch die aktuelle Lage am Immobilienmarkt macht dies schwierig. Immer mehr Bauunternehmen in Deutschland haben mit einer anhaltenden Stornierungswelle beim Wohnbau zu kämpfen. Das liegt daran, dass es immer teurer wird, neue Wohnungen zu bauen, da die Preise für Materialien, Energie und Ressourcen zurzeit sehr hoch sind. Noch dazu steigen die Kreditzinsen. Aus diesen Gründen kommt es vermehrt zu Stornierungen im Wohnungsbau. Doch hält diese Welle an Stornierungen auch weiterhin an?
Folgen der Stornowelle
Immer mehr Bauherren stornieren ihre Aufträge aufgrund der steigenden Kosten durch die aktuelle Krisenzeit und der daraus resultierenden schwierigen Wirtschaftslage. Mittlerweile ist jedes sechste Unternehmen von den steigenden Kosten betroffen und muss deshalb zurückstecken. Immer mehr Firmen sehen sich außerdem dazu gezwungen, ihre Preise zu erhöhen, sodass auch die Nachfrage der Auftraggeber immer weiter sinkt.
Somit geht auch die Nachfrage nach Immobilienkrediten immer weiter zurück, obwohl diese am Anfang des Jahres noch recht hochstand. Dort waren jedoch viele der Projekte bereits planerisch und finanziell auf dem Weg und es war noch nicht abzusehen, wie sehr sich die Situation verschärfen und die Preise in die Höhe steigen würden.
Manche Bauunternehmen müssen aufgrund der angespannten Lage ihre derzeitigen Projekte einstellen oder gänzlich fallen lassen. Etliche Projekte, die sich noch im Planungsstadium befinden, werden gänzlich von den Bauherren storniert. Im September gaben 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen an, dass es stornierte Aufträge gab. Zwar verfügen die Unternehmen noch immer über viele Auftragsreserven, doch die Sorge um zukünftige Arbeiten steigt dennoch stetig. 32,7 Prozent der Bauunternehmen mussten noch dazu Engpässe beim Baumaterial vermelden. Das ist kein Wunder, denn die Materialien werden durch ihren Mangel immer kostspieliger. So müssen die Baufirmen ihre höher werdenden Beschaffungskosten an ihre Kunden weitergeben.
Ist Besserung in Sicht?
Zurzeit ist Experten zufolge auch keine Verbesserung der Lage in Sicht. Stattdessen werden für die kommenden Monate weitere Preiserhöhungen im Wohnungsbau erwartet. Das wird vermutlich dazu führen, dass auch die derzeitige Stornowelle im Wohnungsbau weiter anhält und sich vielleicht sogar verstärkt. Für die Pläne der Regierung ist das problematisch, denn zurzeit werden dringend neue Wohnungen benötigt. Lediglich die Lage bei den Lieferengpässen hat sich im Vergleich zur Mitte des Jahres etwas entspannt. Dennoch haben viele der Bauunternehmen noch immer große Probleme aufgrund von knappen Materialbeständen. Aus diesen Gründen müssen viele Bauunternehmen ihre Preise vermutlich noch weiter anziehen. Einige der Unternehmen planen bereits weitere Preiserhöhungen.