Die Immobilienpreise sind in Deutschland so hoch, dass für viele Menschen der Traum von den eigenen vier Wänden in weite Ferne rückt. Besonders in den Metropolregionen fällt es Normalverdienern immer schwerer, die die nötigen Mittel für den Kauf oder Bau einer Immobilie bereitzustellen. Ihre Eltern können Sie jedoch auf verschiedene Weisen bei der Finanzierung unterstützen.
Wie Eltern bei der Immobilienfinanzierung unterstützen können
Christoph Doering
Immobilienmakler
Letztes Update: 21. Dezember 2023
Lesedauer: 4 Minuten
Die Immobilienpreise sind in Deutschland so hoch, dass für viele Menschen der Traum von den eigenen vier Wänden in weite Ferne rückt. Besonders in den Metropolregionen fällt es Normalverdienern immer schwerer, die die nötigen Mittel für den Kauf oder Bau einer Immobilie bereitzustellen. Ihre Eltern können Sie jedoch auf verschiedene Weisen bei der Finanzierung unterstützen.
Geld leihen oder schenken
Diese Option ist die einfachste und daher sehr beliebt. Das Geld zählt als Eigenkapital und reduziert die monatliche Belastung. Im Gegenzug kann zum Beispiel vereinbart werden, dass die Eltern in das Haus der Kinder einziehen (Einliegerwohnung) und dort ein lebenslanges Wohnrecht genießen. Bei einer Schenkung müssen Sie jedoch die Steuerfreigrenze beachten. Leihen die Eltern den Kindern Geld, ist in der Regel davon auszugehen, dass die Konditionen des Darlehens besser sind als die der Bank. Der Nachteil dieser Variante ist der Fakt, dass Sie Vermögen, das vielleicht als Altersvorsorge gedacht war, in Anspruch nehmen müssen.
Das eigene Haus als Sicherheit zur Verfügung stellen
Diese Option kann nur unter bestimmten Voraussetzungen realisiert werden. Damit die Bank das Haus der Eltern als Sicherheit akzeptiert, muss es zu mindestens 50 Prozent abbezahlt sein. Das Haus kann mit seinem kompletten Wert als Sicherheit zur Verfügung gestellt werden oder nur bis zu einer vereinbarten Grenze als Sicherheit dienen. Diese Variante hat den Vorteil, dass Sie Ihr angespartes Vermögen nicht in Anspruch nehmen müssen. Da das Haus der Eltern als Sicherheit dient, erhalten die Kinder den Immobilienkredit zu günstigeren Konditionen. Können die Kinder jedoch den Immobilienkredit nicht mehr bedienen, kann es letztendlich zur Zwangsversteigerung kommen. Nimmt dabei die Bank nicht genügend Geld ein, um den Kredit zu tilgen, wird das Haus der Eltern belastet. In der Praxis sind solche Fälle jedoch selten. Fast immer gelingt es, eine Einigung zwischen der Bank, den Kindern und den Eltern zu erzielen.
Die Eltern nehmen eine Grundschuld auf
Voraussetzung für diese Variante ist, dass die Eltern ihr Haus bereits abgezahlt haben. Sie können in ihrem eigenen Namen eine Grundschuld (Hypothek) auf ihr Haus aufnehmen und das Geld den Kindern als Eigenkapital zur Verfügung stellen. Die Option hat den Vorzug, dass ältere Menschen die Hypothek zu besseren Konditionen erhalten als die Kinder einen Immobilienkredit, zumal das Haus als Sicherheit dienen kann. Wie die Rückzahlung des Darlehens erfolgt, können Eltern und Kinder unter sich regeln. Der Nachteil besteht darin, dass Sie (die Eltern) als Kreditnehmer auftreten und somit im vollen Umfang für die Rückzahlung der Grundschuld verantwortlich sind. Außerdem verursacht die Aufnahme einer Grundschuld Kosten für den Notar und die Eintragung im Grundbuch.
Mietkauf
Wenn die Kinder keinen Immobilienkredit bekommen können, stellt diese Option eine Lösung des Problems dar. Die Eltern kaufen das Haus für sich und lassen die Kinder darin wohnen. Dafür bezahlen die Kinder Miete an die Eltern und zahlen so das Haus in Raten ab. Wenn der Immobilienkredit getilgt ist, überschreiben die Eltern das Haus ihren Kindern.
Fazit
Es gibt mehrere Wege, auf denen Eltern die Immobilienfinanzierung ihrer Kinder unterstützen können. Welcher davon der richtige ist, hängt von den persönlichen Umständen ab. Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie sich jedoch unbedingt von einem unabhängigen Finanzexperten beraten lassen.