Tipp #1 – Vervollständigen Sie Ihren Finanzierungsplan
Wenn Sie den Bau Ihres Hauses planen, ist es wichtig, dass Sie alle Kosten berücksichtigen. Neben dem Kaufpreis des Grundstücks und den Kosten für den Bau fallen weitere Kosten an.
Dazu zählt unter anderem die Grunderwerbssteuer mit 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises. Die Grunderwerbssteuer variiert von Bundesland zu Bundesland. Weiterhin müssen bei der Planung 1 bis 2 Prozent Notar-Gebühren und vielleicht auch anfallende Maklerkosten berücksichtigt werden.
Neben diesen Kostenfaktoren sollten Sie den Grad der Erschließung Ihres Grundstück nicht ungeachtet lassen. Insofern Ihr Grundstück noch nicht erschlossen ist, fallen weitere Kosten für die Erschließung an. Alle Rohrleitungen für Abwasser, Strom und Gas müssen noch verlegt werden.
Tipp #2 – Festpreis ist nicht gleich Festpreis
Eines der größten Probleme beim Bau eines Hauses ist die Planung der Kosten. In den meisten Fällen geben Ihnen Bauunternehmer nur einen Kostenvoranschlag für die gewünschte Leistung. Damit ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass der Bau mehr kosten wird. Aufgrund dessen hat sich der Hausbau mit Festpreisgarantie etabliert.
In diesem Fall sichert Ihnen der Bauunternehmer einen festen Preis zu, zu dem das Haus fertiggestellt wird. Wenn Sie sich jedoch für ein solches Modell entscheiden, sollten Sie sich mit dem Vertrag genauestens bekannt machen. Oftmals fallen neben dem Bau Kosten an, die in dem Vertrag nicht vereinbart wurden.
In diesem Fall kommt es dann zu finanziellen Engpässen beim Bau und man muss die Bank ein erneutes Mal um einen Kredit bitten.
Tipp #3 – Haben Sie ausreichend Eigenkapital
Wenn Sie ein Haus bauen geht damit auch ein gewisses Risiko einher. Es besteht die Möglichkeit, dass aufgrund von Fehlplanungen der Bau zum Erliegen kommt. Für die Bank steht somit nur ein Vermögenswert hinter dem Kredit, wenn das Haus fertiggestellt wurde.
Aufgrund dessen lässt die Bank dieses Risiko mit in die Baufinanzierung einfließen. Neben diesem Risiko, welches Sie nur schwer minimieren können, fallen außerdem Kaufnebenkosten an.
Zu diesen Kosten zählen Notarkosten, Maklercourtage, Grunderwerbssteuer und der Grundbucheintrag.
All diese Kosten kann die Bank, im Falle einer gescheiterten Finanzierung, durch einen Verkauf nicht wieder erwirtschaften. Aufgrund dessen ist es sinnvoll mindestens die Kaufnebenkosten durch das Eigenkapital zu deckeln.
Steht Ihnen weniger als 20% Eigenkapital zur Verfügung schlägt die Bank meistens einen Risikoaufschlag von rund 0.3 Prozent auf. Haben Sie weniger als 10% Eigenkapital, kann der Risikoaufschlag auch höher sein. Grundsätzlich klingt die Differenz von 0.3 Prozent gering.
Dennoch sollten Sie beachten, dass ein Haus in der Regel auf 25 Jahre oder mehr finanziert wird und gerade bei langen Zeiträumen auch kleine, prozentuale Änderungen große Auswirkungen haben.
Tipp #4 – Schätzen Sie Ihre Lebenshaltungskosten richtig ein
Wenn Sie die Baufinanzierung Ihres Hauses planen, sollten Sie Ihre Lebenshaltungskosten richtig einschätzen. Oft wird von dem derzeitigen Stand auf den zukünftigen geschlossen. Wie verhält es sich jedoch, wenn unerwartete Ereignisse in Form einer weiteren finanziellen Belastung hinzustoßen?
Schauen Sie deswegen hin, welche Risiken Ihr weiterer Lebensweg bergen wird. Ist die Anschaffung eines neuen Autos von Nöten? Was ist, wenn ein Familienmitglied erkrankt/ alt wird? Bestenfalls listen Sie Ihre Ausgaben der vergangenen Jahre auf und bilden den monatlichen Durchschnitt Ihrer Ausgaben.
Tipp #5 – Halten Sie die Tilgungsrate nicht zu niedrig
Manche Banken verlangen mitunter doch sehr geringe Beträge, die dann jährlich von Ihnen getilgt werden müssen. Natürlich sind solche Raten sehr verlockend, da monatlich dann in der Regel nur kleine Beträge anfallen. Allerdings zieht sich in solchen Fällen die Tilgung sehr lange hin und sie ist dabei auch anfällig für Zinsanstiege.
Empfehlenswert ist es, dass mindestens zwei bis drei Prozent Tilgungsraten monatlich erfolgt. Besonders wichtig ist eine hohe Tilgungsrate, wenn Sie die Immobilie als Ihre Altersvorsorge nutzen wollen, damit der Kredit dann auch bei Renteneintritt abbezahlt ist.
Tipp #6 – Handeln Sie eine möglichst lange Zinsbindung aus
Derzeit befinden sich die Zinsen auf einem Tiefpunkt. Aufgrund dessen sind Banken daran interessiert eine möglichst kurze Zinsbindung zu erwirken. Diese kann sich jedoch gerade angesichts der jetzigen Lage negativ für Sie auswirken.
Aufgrund dessen sollten Sie darauf aus sein, eine möglichst lange Zinsbindung zu erzielen. Wägen Sie jedoch auch in diesem Fall die Kosten hierfür ab. Oft kostet eine längere Zinsbindung mehr, als die ursprüngliche Baufinanzierung.
Tipp #7 – Nutzen Sie die Möglichkeit der Sondertilgung
Wenn Sie eine Immobilie über 25 Jahre, oder mehr finanzieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß eine Sondertilgung vorzunehmen. Gerade bei Ereignissen, wie einer Erbschaft, einem Gewinn, einer Schenkung, oder ähnlichen Dingen ist es sinnvoll mit dem Geld die Baufinanzierung zu tilgen.
Halten Sie sich bei der Baufinanzierung die Möglichkeit offen den Kredit frühzeitig zu tilgen. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese Möglichkeit mitunter mit weiteren Kosten verbunden ist. Klären Sie dies vor dem Abschluss des Kreditvertrags ab.
Tipp #8 – Beachten Sie die Kosten durch zu hohe Bereitstellungszinsen
Teilweise berechnen manche Banken höhere Bereitstellungszinsen für ein Darlehen als die eigentlichen Zinsen, daher entstehen schon hohe Kosten zu Beginn der Bauphase.
Sie sollten immer bei einer Kreditaufnahme darauf achten, ab wann die Bereitstellungszinsen fällig werden. Nach Möglichkeit versuchen Sie diesen Zeitpunkt lange aufzuschieben.
Tipp #9 – Nutzen Sie staatliche Förderungen
Die Zinssätze sind bei staatlichen Fördergeldern deutlich günstiger als bei den Hausbanken. Hauptsächlich Familien mit Kindern und auch Bauherren energieeffizienter Bauten erhalten günstige Zuschüsse.
Die Internetseite „www.baufoerderer.de“ stellt Ihnen verschiedene Angebote des Bundes vor. Ratsam ist auch immer eine Anfrage bei den örtlichen Ämtern.
Tipp #10 – Holen Sie sich mehr als ein Angebot ein
Wenn Sie auf der Suche nach einer Baufinanzierung sind, dann sollten Sie sich stehts mehrere Angebote verschiedener Banken einholen. Mitunter incentivieren Banken den Wechsel von der Hausbank zur eigenen. Weiterhin haben sich verschiedene Kreditvermittler auf Baufinanzierungen spezialisiert.